Blasenkrebs: Warnzeichen ernst nehmen

Moderne Therapiemöglichkeiten am Caritas-Krankenhaus St. Josef

Rötlich gefärbter Urin, starker Harndrang und Schmerzen – all das sind klassische Symptome für eine Blasenentzündung. „Doch gerade mit fortschreitendem Alter können das auch Warnzeichen für einen Tumor der Harnblase sein“, warnt Prof. Dr. Burger. Der Direktor der Klinik für Urologie am Caritas-Krankenhaus St. Josef und Lehrstuhlinhaber rät daher besonders Betroffenen im fortgeschrittenem Lebensalter, die Beschwerden abklären zu lassen.

Blasenkrebs gehört zu den häufigeren Tumorarten in Deutschland: jedes Jahr erkranken etwa 30.000 Menschen neu daran. Das Risiko ist für Männer drei Mal größer als für Frauen und steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Der Durchschnitt der Betroffenen ist über 70 Jahre alt. Früh erkannt, lässt sich der Krebs gut behandeln. Doch das Problem: „Blasenkrebs macht im Anfangsstadium keine oder nur sehr wenig Beschwerden“, weiß Prof. Burger. Und auch Vorsorgeuntersuchungen, wie sie von den Krankenkassen beispielsweise bei Darmkrebs angeboten werden, gibt es für Blasenkrebs nicht. Erstes Warnzeichen ist oft Blut im Urin. „Wenn der sich rötlich verfärbt, sollte man auf jeden Fall seinen Hausarzt oder einen niedergelassenen Urologen aufsuchen“, rät der Chefarzt.

Modernste Methoden im Kampf gegen den Krebs

Bestätigt sich der Krebsverdacht, unterscheiden Experten zwei Arten von Tumoren: über zwei Drittel aller Blasenkarzinome wachsen nur oberflächlich auf der Schleimhaut der Blase. „Diese sogenannten nicht-muskelinvasiven Tumore werden im Rahmen einer transurethralen Resektion (TUR) endoskopisch entfernt, die Harnblase kann hier in den allermeisten Fällen erhalten bleiben“, erklärt Prof. Burger. Dies gilt auch, wenn der Tumor sehr aggressiv ist. „In diesen Fällen setzen wir zusätzlich auf neue Verfahren, bspw. auf die hypertherme Chemotherapie. Hier wird das Medikament erwärmt bevor es direkt in die Blase eingebracht wird. Dadurch kann dieses tiefer in die Blasenwand eindringen, wirkt deutlich besser und kann mehr Krebszellen töten. Wir bieten auch Studien mit neuen Medikamenten an.“

Ist der Tumor in den Blasenmuskel gewachsen, bezeichnet man ihn als muskelinvasiv. „Hier erhalten unsere Patienten in der Regel zunächst eine Chemotherapie um den Tumor quasi einzufrieren, im Anschluss wird die Blase komplett entfernt. Wir setzen dabei – wann immer möglich – auf einen minimalinvasiven Eingriff, robotisch-assistiert mit dem DaVinci-System“, erläutert der Urologe. Doch auch die offene OP-Methode beherrschen die Mediziner am Caritas-Krankenhaus St. Josef, einem der größten Blasenzentren Deutschlands. Im Anschluss wird die Blase neu gebildet.

Doch egal, ob robotisch assistiert oder offene OP: Erfahrung und Routine spielen eine große Rolle. „Studien haben ergeben, dass sich die Überlebensraten der Patienten in größeren Zentren, die viel Erfahrung haben, deutlich verbessern. Von daher wird in der Fachwelt schon lange über die Einführung von Mindestmengen diskutiert. Ich kann diese Forderungen nur unterstützen“, so Prof. Burger. Zudem gelte: je früher erkannt, umso besser sind die Heilungschancen.

Doch auch, wenn sich Blasenkrebs in einem frühen Stadium und dank medizinischen Fortschritts deutlich besser behandeln lässt, sterben jedes Jahr etwa 7.000 Menschen daran. „Das muss nicht sein“, sagt Prof. Burger. Denn einen der Hauptrisikofaktoren bei Blasenkrebs haben die Menschen selbst in der Hand: „Wir gehen heute davon aus, dass Rauchen für etwa 50 Prozent aller Blasenkrebserkrankungen verantwortlich ist. Wer sich also von den Glimmstängeln trennen kann, tut nicht nur viel, um sein Risiko für Blasenkrebs zu senken, sondern senkt auch sein allgemeines Krebsrisiko.“

Die Klinik für Urologie am Caritas-Krankenhaus St. Josef

Die Klinik für Urologie am Caritas-Krankenhaus St. Josef gehört zu den wenigen zertifizierten Uroonkologisches Zentren in Deutschland, die mit der höchsten Zertifizierungsstufe der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) für urologische Tumoren ausgezeichnet sind. In Süd- und Ostbayern ist die Klinik für Urologie am Caritas-Krankenhaus St. Josef Vorreiter.

Im Uroonkologischen Zentrum Regensburg haben sich verschiedene erfahrene Spezialisten zusammengeschlossen, um Prostatakrebs, Nierenkrebs, Harnleiterkrebs und Nebennierenkrebs, Hodenkrebs und Peniskrebs erfolgreich zu behandeln. Eine besondere Expertise hat die Klinik auch bei der Behandlung von Harnblasenkrebs. Sie ist das einzige zertifizierte Harnblasenkrebszentrum im Ostbayerischen Raum. Aufgrund der engen Verzahnung mit der Universität Regensburg und hauseigener Forschungen auf diesem Gebiet profitieren Patientinnen und Patienten stets von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Therapiemethoden.